Quaddeltherapie

Synonyme: Quaddeln, Quaddelspritzen
Englisch: wheal therapy

1 Definition

Die Quaddeltherapie ist eine analgetische Maßnahme im Rahmen der Neuraltherapie und basiert auf der intrakutanen Injektion eines Lokalanästhetikums.

2 Anwendung

Beim Quaddeln werden zwei bis fünf Milliliter eines Betäubungsmittels, wie z.B. Meaverin, Procain oder Lidocain, in die Dermis injiziert. Da diese Wirkstoffe der Verschreibungspflicht unterliegen, wird die Therapie durch naturheilkundlich ausgebildete Ärzte durchgeführt. Einzige Ausnahme bildet die Anwendung von Konzentrationen bis zwei Prozent, die bei intrakutaner Injektion auch durch Heilpraktiker ausgeführt werden darf.

3 Indikationen

Die Quaddeltherapie eignet sich für akute Schmerz- und Entzündungsprozesse, wobei vor allem Patienten mit Muskelverspannungen von der Behandlung profitieren sollen. Diese Myogelosen sind schmerzhafte Verhärtungen insbesondere der Schulter- oder Nackenmuskulatur, die durch einseitige Belastung oder Überanstrengung hervorgerufen werden.
Weitere Ursachen können unter anderem die Folgenden sein:

4 Wirkprinzip

Die Wirksamkeit der Quaddeltherapie ist umstritten. Es gibt nur wenige aussagekräftige klinische Studien, welche die Behandlungsmethode untersuchen. Das Lokalanästhetikum soll sich von der Dermis langsam und gleichmäßig über der Rückenmuskulatur ausbreiten und dort an Nervenendigungen bzw. “Triggerpunkten” die Schmerzreize blockieren. Zusätzlich kommt es durch die Quaddeln zu Rötung und Überwärmung, wobei Letzteres zu einer Lockerung der Muskulatur führt.

Ziel dieser Therapie ist die Unterbrechung des Schmerzgeschehens, sodass der Organismus die Möglichkeit zur Selbstheilung erhält.

5 Nebenwirkungen

Bei korrekt durchgeführter Injektionstechnik ist die Quaddeltherapie in der Regel eine nebenwirkungsarme Methode. Leichte Benommenheit, Schwankungen von Puls und Blutdruck, kurzer Schwindel oder kleinere Hämatome treten selten auf und sind harmlos.

6 Kontraindikationen

Bei Hämophilie sind oberflächliche Injektionen möglich, während subkutane Injektionen nicht angewandt werden sollten.

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